Handy-Photo-Projekte
Die Poesie liegt im Augenblick oder wie man in Italien sagt: Cogli l'attimo (nutze den Augenblick)!
Photos mit dem Handy zu machen, führt nicht unbedingt zu qualitativ hochwertigen Photographien. Vielmehr verführt das Medium zum ständig und überall Knipsen, so dass eine Riesenmenge an Material entsteht. Hier unterwirft Quantität eindeutig die Qualität an schierer Überheblichkeit.
Nutzt man die Verfügbarkeit des Handys als Kamera, um scheinbar belanglose Motive vielfach zu photographieren, dann kann manchmal eine ganz eigene und poetische, manchmal unfreiwillig komische Bildsprache daraus entstehen.
Schon Alfred Stieglitz photographierte in einem Zeitraum von ein paar Jahrzehnten immer wieder Wolken. Eine Wolke als Motiv ist sicherlich austauschbar; weder Ort noch Zeit lassen sich daran festmachen und verlieren ihre Bedeutung. Die einzelne Wolke an sich ist jedoch stets einzigartig, und so wie der Moment ihres Abbildens vergänglich ist, wird sie zu einem flüchtigen Sinnbild für etwas unwiderruflich Verlorenes.
Was diese Photos über das Motiv hinaus miteinander verbindet, ist, dass sie als Momentaufnahmen urbanen Lebens betrachtet werden können: Unser Leben spielt sich immer mehr im Digitalen ab, wir unterhalten uns über Skype, laden unsere Daten in eine Cloud, haben sprichwörtlich immer weniger die Füße auf dem Boden, dafür unseren Kopf in den (virtuellen) Wolken.
"Tür und Tor" oder das Besondere im Alltäglichen.
"Kuriose Schilder": Kurios, unfreiwillig komisch oder einfach nur mysteriös und unverständlich: Kölns öffentlicher und privater Schilderwald entbehrt manchmal nicht einer gewissen Komik...
Was ist verboten, warum verbieten wir so vieles und wer entscheidet das eigentlich überhaupt? Nicht immer ganz ernst gemeinte Anregungen dazu konnte man bei der Photo-Installation "Verboten-verboten" im Kunstfenster Rheydt finden.